Was?
Als Kinder haben wir mit unserer Mutter während der Haus- und Gartenarbeit gesungen, ich hatte Geigenunterricht an der Musikschule, machte im Jugendkreis erste Erfahrungen mit dem Gitarre spielen, sang im Schulchor und musizierte im Schulorchester.
Ich hatte also das Glück, musikalisch gefördert und zum Singen ermutigt zu werden. Die heilsame Kraft der Musik bzw. des Singens wurde jedoch auch mir erst bewusst, als ich sie im Rahmen einer gesundheitlichen Rehabilitation für mich entdeckte und auf ganz neue Weise in mein Leben integrierte. Das hat mit Leistung oder Können nichts mehr zu tun, sondern mit Freude, Bereitschaft und vielleicht auch mit Hingabe.
Nun singe ich schon lange nicht mehr nur für mich selbst, sondern auch im beruflichen Kontext für und mit Senior*innen, die zum Teil schwerstpflegebedürftig und von Demenz betroffen sind. Und wenn es sich ergibt oder gewünscht wird, beziehe ich gerne auch Angehörige mit ein. Meine Sing-Angebote sind lauschende Begegnung, intensiver Austausch, auch jenseits von Worten, Wellness für Körper, Seele und Geist sowie Wegbegleitung in Zeiten des Wandels, Übergangs, Abschieds und der Trauer, je nach Anlass und Anliegen.
Um für diese Aufgabe gut aufgestellt zu sein, habe ich meine therapeutische und pädagogische Fachkompetenz durch eine Weiterbildung zur „Singleiterin für Altersheime und Senioren“ im Netzwerk Singende Krankenhäuser e.V. ergänzt.
Wie?
Ich arbeite im Einzelsetting sowie in kleinen Wohn- und Bezugsgruppen, bevorzugt mit Mantras und heilsamen Liedern aus aller Welt, aber auch mit Volksliedern, Schlagern und Popmusik, sofern sie für meine Klient*innen von Bedeutung sind.
Wir finden das Thema, indem wir uns aufeinander einstimmen und würdigen dann eine Emotion, eine Erinnerung, oder ein Bedürfnis, indem wir diesen über ein intuitiv aufsteigendes Lied Ausdruck geben. Dabei lade ich meine Teilnehmer*innen ganz bewusst auch auf ungewohntes Terrain ein, weil das den Geist anregt, inspirierend wirkt und neue Sichtweisen auf herausfordernde Lebensumstände eröffnet.
Es ereignet sich ein Dialog, der die Lebensgeister weckt und ein Ankommen im gegenwärtigen Moment ermöglicht, bei sich Selbst und im Miteinander.
Wozu?
Singen fördert Verbundenheit und Gemeinschaftssinn, trägt zu Wohlbefinden und Lebensfreude bei. Das bestätigt nicht nur die Erfahrung, sondern auch die Wissenschaft in zahlreichen Studien.
Das Netzwerk Singende Krankenhäuser e.V., dem ich als Mitglied angehöre, macht sich für die wissenschaftliche Erforschung der gesundheitsfördernden und therapeutischen Wirkungen von Singangeboten, für ihre Etablierung im Gesundheitssystem sowie ihre internationale Verbreitung stark.
Für alle, die mehr darüber erfahren möchten, bietet die Homepage des Netzwerks eine übersichtliche Zusammenstellung interessanter Studien an.
Wo?
Meine Singbegleitung ist ein aufsuchendes Angebot, d.h. ich besuche meine Klient*innen bei sich zu Hause oder - auf Wunsch und nach Möglichkeit - an einem anderen Ort ihrer Wahl.